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Dichotome Merkmale

Author: Hans Lohninger

Nominal skalierte Merkmale kennen nur eine begrenzte Zahl an möglichen Ausprägungen. Ist die Zahl der möglichen Ausprägungen auf zwei beschränkt, so spricht man von einem dichotomen oder binären Merkmal.

Bei dichotomen Merkmalen unterscheidet man natürliche und künstliche Dichotomie. Von natürlicher Dichotomie spricht man, wenn das Merkmal "von Natur aus" nur zwei Ausprägungen kennt (z.B. das Geschlecht, oder die Frage einer Schwangerschaft). Künstliche Dichotomie kann eingeführt werden, indem man z.B. eine intervall-skalierte Variable in Bezug zu einem Grenzwert setzt (z.B. alle Menschen die 40 Jahre oder älter sind erhalten den Wert 1, alle Menschen die jünger als 40 sind, werden mit 0 bezeichnet).

Ein weiteres Beispiel für eine künstliche Dichotomie ist der Zustand einer Warnlampe, die bei Überschreiten des Grenzwerts einer bestimmten Größe leuchtet. Wird also z.B. in einer Industrieanlage der Druck in einem Reaktor laufend gemessen, so könnte eine Warnlampe das Auftreten von gefährlichem Überdruck anzeigen. Dabei wird also der an sich kontinuierliche Wert für den Druck auf einen binären Zustand reduziert (Warnlampe aus oder ein).

Die Dichotomisierung von Variablen ist ein oft verwendeter Ansatz, wenn es um die Klassifizierung von Ereignissen geht. Dabei wird dann als Klassifizierungsergebnis nicht ein kontinuierlicher Wert errechnet sondern ein binärer Wert der sich aus dem Vergleich mit einem Schwellwert ergibt (siehe Diskriminanzanalyse und logistische Regression).


Last Update: 2012-10-16